WUGC 2004: 4. Spieltag: Gestern begann der Guts-Teil der World Ultimate & Guts Championships (WUGC) und heute kamen die ersten Berichte über das Turnier zunächst über die Guts-Mailingliste. Insgesamt nehmen sieben Mannschaften an dieser WM teil: Taiwan, U.S.A., Japan (mit 2 Teams), Finnland, Großbritannien und Deutschland. Die Teams spielen zunächst zwei Mal jeder gegen jeden jeweils ein Spiel bis 21 Punkte. Danach geht es im "Double Elimination" Verfahren weiter.
Die Teams aus Deutschland und Großbritannien bestehen ausschließlich aus Ultimate-Spielern der jeweiligen Open-, Mixed- und Master-Mannschaften. Leider finden die Gutsspiele nicht im Bereich der Hauptfelder statt, sondern auf einer entfernten Nebenanlage und wenn nicht zufällig ein deutsches Ultimate-Team dort spielt, dann müssen die Gutsspieler den Busshuttle-Dienst nutzen, der nur zu bestimmten Zeiten fährt.
So wird Deutschland nicht die volle Runde spielen können, dennoch haben sie schon einige Spiele hinter sich gebracht, wie die neu eingerichtete Guts-Ergebnisseite der WM zeigt:
Germany - Finland 10-21
Germany - ROC Taiwan 21-17
Germany - Japan 2 15-21
Germany - Japan 1 13-21
Great Britain - Germany 22-20
Am ersten Tag wurde mit einem Radarmessgerät die Geschwindigkeit der einzelnen Würfe gemessen. Paul Liu aus Taiwan kam dabei mit 133 km/h knapp an den bisherigen Weltrekord heran.
WUGC 2004: 3. Spieltag: Heute hatte das deutsche Open Team gegen Kanada in seinem letzten Vorrundenspiel die Chance, ungeschlagen Gruppensieger zu werden, doch dies klappte nicht. Die Teams trennten sich heute morgen mit einem 17:10 für Kanada. Am Nachmittag stand damit als erster Gegener in der Zwischenrunde Finnland fest. Deutschland übernahm gleich zu Beginn des Spiels die Führung und hielt sie bis zur Halbzeit und darüber hinaus. Beim Stande von 12:10 kippte das Spiel dann aber; Einzelfehler brachten die Finnen ein ums andere Mal in Scheibenbesitz. Zwar gelang es Moha und auch Jörg Bahl noch einige weite Pässe der Finnen in die Endzone abzufangen, doch das Spiel endete enttäuschend 16:13 für Finnland.
Morgen sind mit Japan (9:00) und Australien (15:00) Gegener dran, die mindestens so schwer wie die Finnen sein werden. Daumendrücken!
Die deutschen Damen spielen morgen gegen Italien (11:00) noch darum, unter die ersten vier ihrer Vorrundengruppe zu kommen. Heute siegten sie gegen Rußland (17:1) und mussten sich dem Team aus Australien geschlagen geben (12:17). Gestern wahrten sie die Chance auf ein Fortkommen in die zweite Runde in einem äußerst knapp gewonnen Spiel gegen Dänemark. Auch das italienische Damenteam darf nicht unterschätzt werden und es könnte eine interessante Paarung werden.
Die deutschen Junioren sind auch nach dem heutigen Tag ungeschlagen mit Siegen gegen Großbritannien (17:8) und Rußland (17:10). Das morgige Spiel gegen Australien sollte zu gewinnen sein. Wesentlich knapper dürfte es beim zweiten Spiel des Tages gegen Kanada werden. Immerhin wird das Ergebnis einen Anhaltspunkt geben über die Chancen beim letzten wichtigen Spiel übermorgen gegen die U.S.A. (das Spiel gegen Japan sollte auch kein unlösbares Problem darstellen).
Das deutsche Mixed Team hat bisher eine (deutliche) Niederlage gegen die U.S.A. erfahren. Zwar wird es sicherlich für das Erreichen des Halbfinales ausreichen, doch um eine möglichst günstige Ausgangsposition zu erlangen, wäre es gut, wenn das Team morgen das starke Neuseeland schlagen könnte (15:00).
Nach vier Niderlagen und drei noch ausstehenden Spielen kann sich die deutsche Master-Mannschaft wohl keine Hoffnungen mehr auf eine Halbfinalteilnahme machen. Besonders ärgerlich war das heutige Spiel gegen Finnland. Wie beim Open-Team führten hier die Deutschen die meiste Zeit über bis wenige Punkte vor Ende, als Finnland aufholte und Deutschland überholte.
Dieser Sommer soll der regenreichste Sommer Finnlands seit ca. 100 Jahren sein. Bislang waren die meisten Spiele von Schauern verschont und heute war das Wetter sogar als "gut" zu bezeichnen. Dennoch wirken die Regenwochen zuvor heute noch nach: Mindestens zwei Ultimate-Felder wurden bereits gesperrt und die Spiele darauf auf entferntere Felder verlegt.
Eine regelmäßige Aktualisierung der Nachrichten aus Turku einschließlich vieler Bilder findet man auf der Newseite von Lookfly. Auch Marco Durer pflegt WM-Informationsseiten, auf denen sich seit heute der Hinweis befindet, dass die Spiele evtl. doch künftig Punkt für Punkt unter Angabe des Spielers, der den Punhkt erzielt hat, im Web erscheinen werden.
WUGC 2004: 2. Spieltag: Ich komme gerade vom Topspiel des Tages (Damen: Japan-Finnland, 17:13) und einem kleinen Bier (für 4,40 EUR) zurück ins Hotel und es ist 0:00 Uhr. Das erinnert mich an eine Frage, die mir zugesandt wurde: In Finnland gehen die Uhren eine Stunde vor gegenüber Deutschland. D.h. wenn man in Deutschland auf der Webseite der WM von einem 9-Uhr Spiel bereits um 9:30 Uhr ein Spielergebnis angezeigt bekommt, heißt das nicht, dass das Spiel innerhalb von 30 Minuten zu Ende war...
Die bereits zuvor erwähnte Gruppe "Roadie Films" hat nun einen Video Clip (im Flash-Format) auf ihrer WUGC Webcast-Seite abgelegt.
Das deutsche Open Team ist noch ungeschlagen, aber morgen wird es sicherlich eng werden gegen die hoch gehandelten Kanadier (9:00 Uhr).
WUGC 2004: 1. Spieltag: Heute war das Wetter deutlich besser als die Tage zuvor. Zwar regnete es gelegentlich, aber dafür schien erstmals die Sonne eine längere Zeit. Die Spielergebnisse werden sehr rasch auf der WUGC-Ergebnisseite sichtbar und auch die tägliche Turnierzeitung "Daily Scoober" ist im Netz.
Alle Teams, die nicht in einem Hotel übernachten, bekommen ihr Frühstück in einer großen Leichtathletikhalle serviert:
Das deutsche Mixed Team hatte mittags etwas Schwierigkeiten, seine Führung gegen Finnland zu halten. Doch es konnte das Spiel 17:14 gewinnen.
Das zweite Spiel gegen Weißrußland verlief höchst einseitig und wurde 17:0 gewonnen.
Leider habe ich die anderen deutschen Spiele nicht unmittelbar beobachten können. Die deutschen Junioren hatten gegen Schweden etwas zu kämpfen, konnten diese aber dann 17:15 besiegen. Gegen Süd-Afrika war es dann weniger schwierig, mit 17:9 die Oberhand zu behalten.
Bedauerlich ist die Niederlage der deutschen Damen gegen Finnland, die mit 3:17 schockierend deutlich ausfiel. Hier bleibt abzuwarten, wie sich das Team in den nächsten Spielen zeigt.
Sehr erfreulich ist der Sieg der deutschen Open-Spieler gegen Schweden (17:12) nach zuvor problemlosen Sieg gegen Taiwan. Auch hierzu liegen mir keine Stimmen direkt Beteligter vor. Nachdem Schweden zuvor die Schweiz recht deutlich geschlagen hatte, kann man aber nicht davon ausgehen, dass Schweden ungewohnt schwach besetzt ist. Der morgige Tag hat mit Süd-Afrika und der Schweiz vermutlich keine weiteren Prüfsteine für die Openspieler im Programm.
Schwieriger präsentierte sich der erste Gegener für das deutsche Masters Team: U.S.A. Bedingt durch das schwache Abschneiden der Masters auf der letztjährigen Europameisterschaft war das Team so schlecht gesetzt, dass es gleich im ersten Spiel einen so schweren Gegener hatte. Auch hier liegen mir keine Details vor. Im ersten Drittel soll es ein wenig hitzig zugegangen sein. Spielerisch musste jedenfalls mit 12:17 eine Niederlage verbucht werden. Der deutliche Sieg 17:10 gegen Australien ist schwierig zu beurteilen, da die australischen Master nach einem kurzfristigen Ausfall eines Spielers kurz vor der WM ein wenig unterbesetzt sind. Morgen wird vor allem das Spiel gegen Großbritannien interessant werden. Gegen die Niederlande sollte ein Sieg möglich sein.
Hier noch ein Blick in das Veritas-Stadion, in dem am Samstag die Endspiele stattfinden werden, und sich heute noch eine "ungewohnte" Sportart präsentieren durfte:
Eine weitere Quelle für Berichte findet sich neben der Newseite von Lookfly, auf der es inzwischen viele Bilderserien und Artikel gibt, auch auf den Seiten des schweizer Verbands.
Anreise, Checkin, Eröffnung und erstes Spiel bei Ultimate-WM: Heute reiste der Hauptteil der Teilnehmer an der World Ultimate & Guts Championships 2004 an. Im Vorfeld war den deutschen Teams nicht mitgeteilt worden, wo sich ihre Unterkunft (eine Schule) genau befand, so dass die Anreise unnötig erschwert schien. Doch dies löste sich recht gut, vor allem nachdem Rü Veitl, deutscher Mixed Trainer schon gestern angereist war und die fehlende Information ermittelt hatte.
Bei der Anmeldung in Kupitta gab es immer wieder Probleme, wenn ein Team bzw. Land feststellen musste, dass nicht alle Rechnungen beglichen waren und noch Nachzahlungen nötig waren. Besonders schwierig ist dies für die sog. "International Teams", Mannschaften also, deren Spieler vielleicht im Kern aus einem Land kommen, die aber ansonsten Spieler aus den verschiedensten Ländern haben.
Vor der Eröffnung der WM im Paavo Nurmi-Stadion zog eine Parade durch einen Teil der Stadt beginnend am alten Dom von Turku bis zum Stadion. Leider hat sich das Wetter hier eher zum Aprilhaften hin stabilisiert und so kam fünf Minuten vor Beginn der Parade ein wahrer Sturzbach vom Himmel. Ich hatte das Glück, zu dieser Zeit in einem Auto zu sitzen und konnte so nur diese Aufnahmen machen:
Zur Eröffnung sprachen Aleksi Grym, der Turnierdirektor, Bill Wright, der WFDF-Präsident und die stellv. Bürgermeisterin der Stadt Turku. Anschließend boten Mädchen des finnischen Turnverbands eine Vorführung
während am Himmel weiterhin Wolken drohten, ihr Nass zu entladen
und derweil im Stadion Kinder Luftballons in den Himmel steigen ließen:
Das Eröffnungsspiel zwischen Australien und Finnland konnten die Australier 17:15 für sich entscheiden (und dieses Ergebnis stand zumindest bei meiner Rückkehr ins Hotel schon auf der Webseite). Das Spielfeld war sehr nass, stellenweise stand das Wasser und spritze bei jedem Schritt. Etwa dreimal während des Spiels sorgte der Himmel für Nachschub. Die Spieler schienen davon aber nur zweimal beeinflusst als kurz hintereinander einfache Fangfehler begangen wurden. Insgesamt schienen mir die Finnen ihren Spielaufbau etwas organisierter zu betreiben. Doch den Australiern gelang es immer wieder, sich die Scheibe zu holen. So konnten sie in der 1. Halbzeit eine Führung der Finnen drehen und zogen in der zweiten Halbzeit dann auch bis zum 16:12 davon. Hier gelang es Finnland bis zum 16:15 aufzuschließen, doch dann erzielte Australien mit einigen kurzen Pässen den Siegespunkt.
Im Vorfeld war zu hören, dass sich alle australische Teams sehr sorgfältig auf diese WM vorbereitet haben und große Ambitionen hegen. Zwar gewann das Open-Team dieses Auftaktspiel, aber ich meine, dass die Dingos noch besser werden müssen, um ihr Ziel zu erreichen.
Morgen spielt Deutschland wie folgt (s. auch Spielplan auf WM-Webseite):
Open | ||
09:00 | Deutschland | Taiwan |
15:00 | Schweden | Deutschland |
Damen | ||
11:00 | Finnland | Deutschland |
Junioren | ||
09:00 | Schweden | Deutschland |
13:00 | Deutschland | Süd-Afrika |
Mixed | ||
11:00 | Deutschland | Finnland |
17:00 | Deutschland | Weißrußland |
Masters | ||
13:00 | U.S.A. | Deutschland |
17:00 | Deutschland | Australien |
Informationsquellen über die Ereignisse auf der WM: Juha Jalovaara, einer der Hauptorganisatoren der Ultimate-WM, zeigte mir heute, wie die Scorekeeper die Spielergebnisse mit einem Nokia-Handy Punkt für Punkt über GPRS in eine zentrale Datenbank eingeben werden. Offensichtlich liefen heute noch letzte Tests, aber wenn es klappt, wäre es damit denkbar, jedes Spiel Punkt für Punkt auf der Webseite der WM zu verfolgen. Er hat aber immer noch nicht damit herausgerückt, wie der offizielle Ergebnisdienst genau aussehen wird.
Auch andere Institutionen werden auf ihren Webseiten über die WM berichten: Der englische Frisbee-Händler Lookfly wird auf seinen WUGC-Webseiten tagesaktuell Berichte anbieten und hat jetzt auch schon angefangen mit Interviews mit Hintergrund-Informationen zu den britschen Nationalmannschaften.
Ebenfalls aus England kommt das private Kamerateam "Roadie Films", das mit neun Personen in Turku das Filmmaterial für zwei DVDs über die britischen Teams erstellen wird. Auf einer Newsseite plant das Team daneben aktuelle Bilder, ja evtl. sogar ein Webcast anzubieten.
WFDF Kongress: Erstmals einen Tag vor Beginn einer Weltmeisterschaft fand die Jahreshauptversammlung ("Congress") des WFDF heute statt. Einer der wichtigsten Diskussionspunkte war das Thema Anti-Doping und die Ratifizierung des sog. WADA Codes, einer einheitlichen Richtlinie zum Thema Anti-Doping für alle internationale Sportverbände. Entsprechend hoch war auch die Konzentration bei allen Teilnehmern:
von links: Indische Delegation, Leon Smith (Australien), Marco Durer (Schweiz), Christian Schneider (BULA)
Doch auch über die Aufnahme neuer Mitglieder wurde abgestimmt. Nur in einem Fall war der Bewerber erfolgreich: Der indische Verband "Flying Disc Federation of India" ist seit heute neues Vollmitglied im WFDF:
Insgesamt waren ca. 15 Länder beim WFDF Kongress vertreten. Taiwan schickte gleich mehrere Vertreter, die gerne alles dokumentierten:
Anreise zur Ultimate-WM nach Turku, erste Eindrücke: Die Ankunft in Helsinki war ein Schock: Nach ein paar sehr warmen und schönen Sommertagen in Deutschland machte ich mich heute unter dem strahlend blauen Himmel am Frankurter Flughafen auf den Weg nach Finnland - und landete in ungemütlichem Schmuddelwetter. Der kurze Weiterflug nach Turku mit einer alten Propellermaschine brachte keine Besserung: Kaltes Wetter, tiefhängende Wolken und an- und abschwellendes Nieselwetter. Wenn das Wetter so bleibt, wird es nicht angenehm sein zu spielen, jedenfalls kein Vergleich zum hochsommerlichen Wetter eine Woche zuvor auf der 24. Deutschen Ultimate Meisterschaft.
Immerhin traf ich bereits auf dem Flug nach Turku das erste bekannte Gesicht: Fumio "Moro" Morooka, Vizepräsident der Japanese Flying Disc Federation war auch unterwegs, um pünktlich am nächsten Tag an der Jahreshauptversammlung der World Flying Disc Federation teilnehmen zu können.
Das Einchecken im Hotel war problemlos und bereitete auch gleich eine freudige Überraschung: Die Trikots der fünf deutschen Teams, die erst so spät aus der Druckerei bei Freiburg gekommen waren, dass sie per DHL direkt in mein Hotel geschickt werden mussten, waren schon da. Ich hatte sie erst einen Tag später erwartet.
Th. Griesbaum, Frisbee Logbuch