Update World Games 2001: Die endgültige Teilnehmerliste muß erst bis zum 1. März 2001 feststehen, nicht wie bisher angenommen bis zum 1. Januar 2001. Die Zusage der Teilnahme muß aber nach wie vor bis zum 30. November 2000 erfolgen.
Deutsche Ultimate Hochschulmeisterschaften 2001: Darmstadt hat heute Interesse bekundet, die DHM 2001 auszurichten. Damit würde sie nach 10 Jahren an den Ort ihres Ursprungs zurückkehren (1991). Es fehlt aber noch die Bestätigung durch den adh.
Ultimate Fiesta in Acapulco: Der mexikanische Verband Amedivo richtet ein Mixed Hat Turnier vom 17 bis 21. Januar 2001 in Pie de la Cuesta bei Acapulco aus.
Janus 2001: Über die Wurfpost wurde eine Einladung zu einem internationalen Ultimate-Turnier in St. Petersburg, Florida, USA, am 6./7. Januar 2001 verschickt. Offensichtlich hat sich schon zumindest ein Schweizer Team angemeldet.
World Ultimate Club Championships (WUCC) 2002: Zwar konnte der WFDF Congress, der am 10. August anläßlich der 10. Ultimate-Weltmeisterschaften in Heilbronn abgehalten wurde, die Bewerbung von Grant Wise aus Hawaii um die Ausrichtung der WUCC 2002 noch nicht annehmen, da noch einige Fragen offen waren. Doch kann man davon ausgehen, daß G. Wise in den nächsten Tagen die Bestätigung erhalten wird. Kurz darauf will er schon die WWW-Seiten des Turniers mit den ersten Informationen freigeben.
Guts bei der WUCC 2002 dabei ?: Auf dem WFDF Congress 2000 wurde angesprochen, daß prinzipiell Guts auch als Club-Meisterschaft zusammen mit Ultimate auf der WUCC 2002 stattfinden könnte. Die amerikanische Guts-Gemeinde hat sich - nachdem sie von japanischer Seite darüber informiert wurde - in ihrer Mailing-Liste bereits positiv geäußert.
Mann nach Treffer mit Frisbeescheibe gestorben: Am Samstag, den 26.08.2000, starb im Kölner Volksgarten ein Mann an den Folgen eines Frisbeewurfs, der ihn am Kopf traf. Berichtet wurde darüber im "Kölner Express". Der Bericht enthält zwar einige Ungereimtheiten ("...30 Zentimeter Durchmesser, rund 90 Gramm schwer...", war es vielleicht ein Flugring ?), doch ändert dies nichts an den tödlichen Folgen dieses Unfalls.
Frisbee in der Schule am Beispiel Kepler-Gymnasium in Tübingen (ein Bericht von Johannes Epting):
angefangen hat alles, wie ich im februar 1999 die
schwangerschaftsvertretung am schueler-treff des keplergymnasiums
tuebingen uebernahm. der schueler-treff ist so etwas wie ein hort
fuer schueler der unterstufe, und bietet neben mittagessen und
hausaufgabenbetreuung auch mehrere ags an.
in der badminton-ag stellte ich manchmal zum aufwaermen frisbees zur verfuegung. sowie sie vorhand und overhead gesehen hatten, wollten einige diese erlernen (was teilweise ziemlich schnell geht) und dann mehr wissen. der wunsch nach einer eigenen frisbee-ag wurde laut.
nach ostern fingen wir dann damit an; draussen, weil die hallenkapazitaeten in tuebingen erschoepft sind. nicht nur ultimate, sondern alle disziplinen quer durch. golf stellte sich als sehr beliebt heraus, ebenso touch, besonders wenn maedchen MITspielten (die MITouch-version); wenn wir einmal mit mta angefangen hatten, wollte keiner mehr aufhoeren.
egal wie das wetter war, wir trafen uns regelmaessig auf derselben wiese. nicht immer wurde frisbee gespielt: einmal bestand die frisbee- ag aus soviel-schnee-wie-moeglich-auf-einem-haufen-zusammensammeln. mehrere regen-ags sowie ein spiel im matsch sind immer noch in erinnerung.
im winter durften wir dann doch den gymnastiksaal benutzen, keine halle zwar, sondern ca. 10 mal 10 meter, aber es haben sich trotzdem immer welche eingefunden, um an den wuerfen zu feilen, hotbox mit den fenstern und einer matte zu spielen, oder zu flubber-gutsen. besonders beliebt waren "schmeiss-dichs" (layouts; wir konnten uns ja matten hinlegen) und "defence", d.h. die scheibe auf den boden zu schlagen und ganz laut "defence" zu bruellen; ausserdem "schweinchen in der mitte" oder "das kreisspiel", mit zwei mehr an der wand als in der mitte.
dann kam der erste wichtige fortschritt: wir sind auf ein turnier gefahren zum zugucken (bad rappenau). obwohl wir dort nicht gespielt haben (nur am ende des tages gegen uns selbst), war es dennoch ein so tolles erlebnis mit uebernachtung fuer die kids, dass auf der rueckfahrt sowohl ueber einen teamnamen nachgedacht als auch gleich nach dem naechsten turnier gefragt wurde.
auf einem eintagesturnier in stuttgart wollten wir mit den maultaschen spielen; die waren dann aber so viele, dass immer nur zwei oder drei mit stuttgart 2 spielen konnten. trotzdem waren die jeweils anderen ein begeistertes und lautstarkes publikum.
inzwischen stand der name MIT, ebenso ein logo, das auf den shirts und auf den discs verwendung fand. ("MIT" hat mehrere, unabhaengige hintergruende: 1. war irgendwie gerade der film "MIB" im kopf, und der song von will smith "men in black" wurde umgetextet zu: "here come the MIT"; 2. sollte eine relation zu den maultaschen tuebingen, MT, angedeutet werden: aehnlich wie beim Apple iMac wurde nur ein "I" hinzugefuegt; 3. soll der name programm sein: "Wir spielen MIT." es geht nicht ums gewinnen, sondern ums dabeisein, ums mitspielen oder MITspielen, egal mit wem, wo, wann, der spirit steht, immer nachlesbar, auf den MIT-shirts; und 4. tom cruise bewaeltigt seine unmoeglichen missionen am ende auch immer.)
auch wurde jetzt bereits zweimal die woche trainiert, und vor ferien kommt immer die frage: "machen wir auch in den ferien frisbee-ag?"
beim naechsten turnier in bad rappenau kamen wir wieder nur sehr vereinzelt als pickup zum zuge. auch hier waren die atmosphaere ein erlebnis, das lange-aufbleiben-duerfen wichtig, und das freestyle- tricks-von-mark-vorgefuehrt-bekommen cool; am ende hiess es dann aber uebereinstimmend: "beim naechsten turnier wollen wir endlich als eigene mannschaft spielen, auch wenn wir alles verlieren, hauptsache zusammen!"
am 1. mai 2000 war es dann soweit: das traditionelle karlsruher anfaengerturnier fand dieses jahr in tuebingen statt, und MIT war mit 16 jugendlichen als eigenes team dabei. zusaetzlich durften viele bei anderen mannschaften pickupen, was den erinnerungswert und das erlebnis merklich steigerte. natuerlich wurden wir erster: von hinten. (ein bericht findet sich auf der website.)
auf die wm sind wir auch gefahren, am 12. august; vormittags wurden wir drei stunden von einem fernsehteam gefilmt, dann haben wir uns das damen- und das open-endspiel angeschaut. der dubiose strip call beim stande von 18:18 geschah genau vor unseren augen, zum ersten mal haben wir freestyler in action gesehen, auf der busfahrt haben wir mark und ian im fernsehen angeschaut... alles in allem wieder ein wichtiger tag.
und dann das poolimate: das erste turnier mit uebernachten in zelten ("machen wir mal ein trainingscamp mit zelten, so ohne turnier, jo?") swimming pool, essen von frisbees, sommerferien, vor allem aber lauter erwachsene, die "voll nett" sind, alle von unserer zukunft gesprochen haben, und uns nicht 13:0 abgezockt haben. spirit pur.
was mich und auch die kids selbst erstaunt hat, ist wie gut sie gespielt haben. es ist halt doch etwas anderes, wenn man dauernd gegen sich selbst spielt, als wenn man ploetzlich vor lauter "grossen" steht. jetzt heisst es: "du brauchst nicht immer aufbau spielen, jo, du kannst auch mal tief gehen." dieser meinung kann ich mich nur anschliessen.
einige wollten dann auch beim beach-flubber-guts-turnier mitmachen, aber weil es nur eine beschraenkte anzahl plaetze gab, war das nur zweien moeglich.
besonders schoen ist, dass oft nach solchen turnieren MITspieler, die in anderer umgebung (wie z.b. schule) nicht so anerkannt waren, auf einmal respektiert werden und nicht mehr immer laecherlich gemacht werden; das zusammenschweissen zu einer grossen frisbee-familie klappt offensichtlich bereits in diesem alter. (im basketball z.b. habe ich diese erfahrung nicht gemacht.)
ich habe nicht nur frisbee-ags angeboten, sondern auch lehrern gezeigt, was man mit scheiben so alles machen kann. beim keplergymnasium wurde das sogar allen lehrern angeboten ("erweitern sie ihr repertoire fuer wandertage usw..."), es kamen aber dann doch nur sportlehrer. eine lehrerin brachte ein paar zehntklaesslerinnen mit. wir haben erst die verschiedenen wuerfe durchgemacht, dann einige disziplinen ausprobiert; die letzte halbe stunde war dann nur dem ultimate gewidmet.
folgendes kam dabei heraus:
auch vom seminar fuer schulpaedagogik wurde ich angefragt, ob ich mal einem kurs den scheibensport naeherbringen koenne. dort hatte ich nur eine stunde zeit, weshalb ich mich auf die wuerfe, touch (MITouch) und natuerlich ultimate konzentriert habe; die anderen disziplinen habe ich nur angeschnitten.
ein lehrer an meiner alten schule hat kurioserweise relativ zeitgleich mit mir, jedoch unabhaengig voneinander begonnen, sich fuer ultimate zu interessieren (das war ungefaehr, als er trotz einer sehr erfolgreichen zeit mit basketball aufgehoert hat). er ist immer noch sehr ueberzeugt von unserem sport, kommt sogar manchmal in die ag (obwohl er schon 60 ist), und laesst regelmaessig in seinen sportklassen frisbee spielen.
er hat mir gesagt, dass er im oberschulamt irgendeine wichtige funktion hat, andere sportlehrer aus- bzw. weiterzubilden, und dass er dies gerne auch mit frisbee machen wolle. leider ist da nichts draus geworden, weil er (zitat:) "auf meine alten tage etwas faul geworden" ist. vielleicht kommt ja doch noch etwas dabei heraus, bevor er in ruhestand geht.
jedenfalls hat auch er an seiner schule die sportlehrer zusammengetrommelt und uns eingeladen, sie in frisbee einzuweisen. hier sind wir wieder zuerst die wuerfe durchgegangen; dann habe ich, weil ihm ultimate am wichtigsten war, die MIT-kids alle disziplinen vormachen lassen, und dann haben wir ultimate erklaert und zusammen gespielt.
auch diese schule hat sich dann 15 scheiben gekauft, und zwei sportlehrer haben die dann gleich mit ins schullandheim genommen, was offensichtlich gut ankam. da die zwei schulen in unmittelbarer nachbarschaft sind, werde ich sie wahrscheinlich in das naechstjaehrige schulturnier mit einbeziehen.
und dann gibt es da noch das sommerferienprogramm der stadt tuebingen. auch hier habe ich in den letzten beiden jahren frisbee fuer die 8-13 jaehrigen angeboten, und dieses jahr sind gleich drei haengengeblieben (erst mit auf die wm gefahren, dann gefragt, wann naechstes jahr die ag sei).
auch sonst kommen immer mehr: ein grundschueler vom wm-fahrt- sommerferienprogramm hat zur naechsten ag gleich zwei seiner freunde mitgebracht; gestern kamen zwei skater vorbei, wurden von einigen von uns beim "vorbei-golfen" angesprochen und haben sich dann beim ultimate gleich als talente "geoutet"; sie wollen vielleicht mal mit zu einem turnier.
zwei siebtklaessler von MIT gehen jetzt auch oefters, wenn sie koennen (und duerfen, da abends) zu den maultaschen, etwas, das ich voll unterstuetze.
ich bin mal gespannt, wie das naechstes jahr weitergeht. alles in allem sieht es sehr gut aus in tuebingen, und ihr werdet MIT wohl jetzt immer oefter auf turnieren sehen. einigen schulen habe ich ein exemplar von kunerts "scheiben im schulsport" vermacht, vielleicht kommt ja der eine oder andere "frisbee-lehrer" dabei heraus.
da faellt mir noch ein: letztes schuljahr gab es einen referendar am
kepi, der auch sehr vom spirit angetan ist, selbst schon ein bisschen
ultimate gespielt hat, und der jetzt eine stelle in magdeburg
bekommen hat. er hat hier 16 scheiben mitgenommen und moechte dort
etwas aufbauen.
dann hat ein alexander neipp (www.alexanderneipp.de) mir geschrieben, er und seine freunde haetten frisbee im schulsport kennen und lieben gelernt, aber auch hier musste der referendar die schule wechseln, so dass die jetzt alleine dastehen. ich weiss nicht, ob er sich nochmal bei jemand gemeldet hat, ich habe ihn gefragt, wer der referendar sei und wo dieser jetzt wirke, habe aber noch keine antwort erhalten.
und in stuttgart kennt marvin eine frisbee-begeisterte lehrerin, die jetzt am schuljahresende in der projektwoche frisbee gemacht hat. in allen drei faellen waere ein follow-up sicher nuetzlich. hier sind die jeweils lokalen teams gefordert.
einer meiner MIT musste, weil sein vater berufsbedingt umgezogen ist, nach kaiserslautern wechseln. ich habe ihm gesagt, er solle dort mit FUCK kontakt aufnehmen und seine lehrer ansprechen, um eventuell etwas auf die beine zu stellen. beim diesjaehrigen poolimate ist er auch dagewesen und hat mit uns gespielt; er hat gesagt, er haette schon "ein oder zwei freunde und eine erwachsene", die interessiert seien. seine eltern haben ihn abgeholt und konnten so direkt mit FUCK- spielern in kontakt treten.
im basketball in tuebingen (in anderen sportarten und staedten sicher auch) werden "kooperationen schule-verein" sogar unter bestimmten voraussetzungen bezuschusst. kooperation heisst, die schule stellt den rahmen (ag, halle,...), der verein die fachleute; zum training/ag duerfen alle kommen, die schueler, die nur aus spass spielen, und die, die zum verein gehoeren; so haben beide etwas davon. es muss ja nicht immer derselbe vom verein sein, aber ich denke, jeder mehrjaehrige ultimate-spieler ist in der lage, als ein solcher fachleut zu fungieren. und so koennte man interessierten schulen, die aber selber keine lehrer abstellen koennen (oder wollen), doch ein angebot machen.
machen wir also naegel mit koepfen, besser: schulen mit frisbee-ags!
die wm in heilbronn war nur der anfang...
johannes
die website von MIT ist auf www.johannesepting.de/MIT
Th. Griesbaum, Frisbee Logbuch